Kinderyoga? Geht das überhaupt und was ist eigentlich so gut daran? Ich möchte euch einen kleinen Einblick geben und ein paar Übungen für Zuhause zeigen.
Maya ist total im Yoga-Fieber. Sie hat ein Kinderyoga-Buch und Yoga-Karten und turnt den ganzen Tag. Das freut mich, als Yogalehrerin, natürlich sehr. Also haben wir ein paar Kinder zusammengetrommelt und mit Kinderyogastunden für drei und Vierjährige gestartet. Während der Vorbereitung musste ich erst mal wieder zurück an mein Kinderyoga Training denken, da war ich gerade hochschwanger mit Maya. Und nun, 3 1/2 Jahre später, wird endlich die Theorie in die Praxis umgesetzt. Und es bereitet mir so viel Freude die Zwerge spielerisch ans Yoga ran zuführen. Natürlich kann man Kinderyoga nicht mit Yoga für Erwachsene vergleichen, es ist alles sehr spielerisch, die Asanas werden mit Tieren geübt, sind in Geschichten verpackt und zur Entspannung gibt es zum Beispiel Traumreisen oder eine Massage. Zwischendurch wird fleißig getanzt, gerannt und getobt – ein Bewegungsteil darf nicht fehlen. Den Kindern macht es sichtlich sehr viel Spaß.
Warum macht man mit Kindern schon Yoga?
Es geht hauptsächlich um Spaß, Entspannung und Fantasie. Der Wechsel von Bewegung und Ruhe führt dazu, dass die Kinder ausgeglichener, zufriedener und aufnahmefähiger sind. Je älter die Kinder werden, desto aufmerksamer sind sie und desto tiefer kann man ins Yoga einsteigen. Ab einem Alter von 3 – 4 Jahren kann man schöne spielerische Stunden gestalten, allerdings sollten diese maximal 30 – 40 Minuten lang sein, länger ist die Aufmerksamkeitsspanne bei den Kleinen nicht.
Ich möchte euch gerne ein paar Übungen zeigen, die ihr zuhause machen könnt, um mal ins Kinderyoga reinzuschnuppern.
Der Frosch:
Komme in die Hocke, öffne die Knie und bringe die Hände zwischen deinen Füßen auf die Matte. Bewege deinen Po dreimal auf und ab, dann hüpfe wie ein Frosch durch den Raum und quake laut.
Die Giraffe:
Stell dich mit geöffneten Beinen auf deine Matte. Nimm die Hände hinter dem Rücken zusammen. Komme nun auf die Zehenspitzen, mach dich ganz lang und stell dir vor du frisst frische Blätter von einem Baum. Dann lass die Beine lange, beuge dich nach unten und trinke aus dem Wasserloch. Mach das ein paar Mal im Wechsel. Die Hände bleiben dabei am Rücken verhakt.
Sinneswahrnehmung: bewusst schmecken, essen
Nimm drei kleine Tellerchen und lege etwas zum essen darauf. Zum Beispiel ein Stück Schokolade, ein Gummibärchen, Himbeeren, ein Stück Apfel oder ein etwas Brot. Lass dein Kind ganz bewusst fühlen und wahrnehmen: Wie fühlt es sich in der Hand an? Ist es kalt oder warm? Wie riecht es? Wie schmeckt es? Tipp für etwas ältere oder mutigere Kinder: das Ganze kann auch mit geschlossenen Augen gemacht werden :)
Wettermassage:
Dein Kind sitzt vor dir am Boden oder liegt auf dem Bauch. Du beginnst die Massage indem du deine Hände aneinander reibst, so dass sie schön warm werden, dann streichst du deinem Kind über den Rücken. Die Sonne scheint, du spürst die warmen Strahlen. Dann puste sanft den Nacken und Hals deines Kindes an: Wind zieht auf und bringt Wolken, es beginnt zu regnen. Deine Finger trommeln sachte auf den Rücken, der Regen wird stärker: die Finger trommeln stärker. Es donnert: mit der flachen Hand sanft auf den Rücken klopfen. Es blitzt: mit dem Finger Blitze auf den Rücken malen. Wind zieht wieder auf und vertreibt die Regenwolken (pusten), die Sonne kommt wieder raus: Hände reiben und über den Rücken streicheln.
Die Kuscheltieratmung
Kommt in die Rückenlage und legt ein Kuscheltier auf euren Bauch. Versucht nun so zu atmen, dass sich das Kuscheltier hebt und wieder senkt. Tief in den Bauch also.
Partnerübung:
Setzt euch mit breiten Beinen gegenüber. Die Fußsohlen berühren sich. Greift eure Hände und zieht euch gegenseitig im Wechsel nach vorne.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Namaste,
deine Anne
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